7.7.2006
Hetero?

Die Welt besteht aus Klischees. Mal nützlich, mal eher witzig oder skurril, oft lästig. So ist die Welt. Ganz besonders die virtuelle Welt.
Wer sich durch die schwule virtuelle Welt bewegt, der stolpert immer wieder darüber. Und noch mehr über Leute, die diesen Klischees überhaupt nicht zu entsprechen behaupten. Wer würde das auch schon wollen? Der durchschnittliche Schwule will eines absolut nicht: durchschnittlich sein. Jeder ist etwas ganz besonderes, ganz eigenes und ganz sicher eines nicht: typisch schwul.
Mir fällt in letzter Zeit immer häufiger auf, wie viele sich mit „Hetero-Optik“ beschreiben. Vor gar nicht langer Zeit war auch noch „Straight acting“ sehr modern. Da frage ich mich doch sofort: Was soll das heißen? Und, wie üblich, antworte ich mir böse.
All diese vielen, vielen Menschen, die alle ganz anders sind, die dem Klischee entfliehen wollen - und damit ins nächste springen. Hetero-Optik. Was soll das sein?
Rollen wir das ganze also mal von hinten auf: Was sagt denn das Klischee über Schwule? Feminin, „tuntig“. Jede „beste Freundin“ wird sagen: „Die sind immer so gepflegt! Alle gut aussehenden Männer sind schwul!“ Womit wir bei der Hetero-Optik wären. Wer sich so vehement von diesem Klischee distanziert, wie mag derjenige dann wohl aussehen? Bitte, lieber keine Bilder!
Weiter: „Schwule sind ja so sensibel! Die können ihre Gefühle zeigen, zuhören, sich auch mal in den Arm nehmen. Ach!“ Noch Fragen zum „Straight acting? Ich nicht. Aber vielleicht sollten einige mal über sich und ihre Selbstdarstellung nachdenken...